Wir Kinder aus dem Möwenweg by Kirsten Boie

Wir Kinder aus dem Möwenweg by Kirsten Boie

Autor:Kirsten Boie
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
ISBN: 9783862740635
Herausgeber: Oetinger E-Books
veröffentlicht: 2013-01-10T23:00:00+00:00


Wir haben ein Geheimnis und malen Schilder

Ich glaube, ich habe noch nicht erzählt, dass bei unserem Picknick immerzu Fahrradfahrer an unserem Zaun vorbeigefahren sind. Unser Zaun ist ja so niedrig, da konnten wir sie gut sehen und sie uns, und manche haben gewunken und eine Frau hat gerufen: »Ihr habt es aber gemütlich!«

Ihr Mann hat gerufen: »Kriegen wir was ab, wenn wir schön bitte sagen?«

Aber Petja hat gesagt: »Wir sind doch hier kein Stehimbiss!«

»Sitzimbiss!«, hat Vincent gesagt und auf die Wolldecken gezeigt. Wir haben ja gesessen.

Am Abend habe ich Mama gefragt, warum bei uns so viele Fahrräder fahren, und Mama hat gesagt, das kommt, weil doch gleich hinter unseren Gärten die Felder anfangen und der Wald. Und ein paar Kilometer weiter ist sogar ein Badesee. Da ist es ja kein Wunder, wenn die Leute aus der Stadt bei ihren Ausflügen ausgerechnet bei uns vorbeifahren.

Wenn man bedenkt, dass wir früher selber Leute aus der Stadt waren! Aber das sind wir ja nun zum Glück nicht mehr.

»Meinetwegen dürfen die gerne hier längsfahren«, hat Petja am nächsten Tag gesagt, als wir alle vor dem Haus »Halli-hallo« gespielt haben. »Aber sie haben immer so gierig auf unser Picknick geschielt. Da kriegt man ja richtig Angst, dass die einen überfallen und den Früchtetee klauen.«

»Kein Wunder«, hat Vincent gesagt. »Fahrradfahren macht durstig. Und wenn es außerdem noch so warm ist.«

Ich habe Tieneke angeguckt und Tieneke hat mich angeguckt und wir sind zusammen hinter die Mülltonnenbox gegangen, damit die anderen uns nicht hören sollten. Hinterher konnten wir nicht mehr sagen, wer als Erste auf die Idee gekommen ist. Wahrscheinlich beide gleichzeitig. So ist das ja bei besten Freundinnen.

»Wir verkaufen am Zaun Getränke!«, hat Tieneke gerufen.

»Eisgekühlt!«, hab ich gesagt.

Dann sind wir zu Mama gerannt und haben sie gefragt, ob wir dürfen. Sie musste uns ja ihre Kühltaschen ausleihen und den Früchtetee.

»Wenn ihr es nicht zu teuer verkauft«, hat Mama gesagt. »Damit sich hinterher niemand beschweren kann.«

Aber wir haben gesagt, das tun wir ganz bestimmt nicht.

Tienekes Mutter hat auch gesagt, zwei Kühltaschen können wir von ihr kriegen. Und sie kann schon die ganze Woche ordentlich viele Eiswürfel machen, die können wir den Leuten zur Erfrischung in den Tee tun. Und einen Spritzer Zitrone.

Da waren wir ganz aufgeregt und haben überlegt, wer noch mitmachen darf. Die Jungs wollten wir nicht so gerne, weil sie uns vielleicht nur ausgelacht hätten. Und außerdem wollen sie immer bei allem die Bestimmer sein.

Aber Fritzi und Jul wollten wir gerne dabeihaben. Darum sind wir wieder nach draußen gegangen und haben sie zu uns gewunken. Natürlich sind Petja und Vincent auch gleich gekommen.

»Haben wir gesagt, dass wir mit euch reden wollen?«, haben wir gefragt.

Da hat uns Petja einen Vogel gezeigt.



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